Gefrierhaus Ottrau – Befragung

Die bestehende Gefrieranlage wurde 1958 gebaut und befindet sich im Keller des Rathauses im Kernort Ottrau. Sie besteht derzeit aus 60 Kühlfächern (8m x 2m x 2,2m) und einem Kühlraum. Bis 2010 waren alle Fächer vergeben, derzeit wird die Anlage noch von 17 Bürgern genutzt.

Entstanden sind die Gefrierhäuser in Nachkriegszeiten, als viele Haushalte finanziell nicht in der Lage waren, sich eine eigene Tiefkühlmöglichkeit zu schaffen. Wo das Gefrierhaus in früheren Zeiten ein kostengünstiges Mittel zum Zweck war, ist es heute eine Tradition, die von der Ottrauer Gefriergemeinschaft weiter gepflegt wird. Die im ländlich geprägten Ottrau noch bestehende Hausschlachtung sowie der Anbau von Gemüse und Früchten im eigenen Garten ist der Grund dafür, dass die Tradition des Gefrierhauses bis heute überleben konnte.

Jedoch ist die Technik des Gefrierhauses in die Jahre gekommen. Trotz verschiedener Reparaturen ist eine Modernisierung, gerade im Zusammenhang mit Energieeinsparung und Emissionsreduzierung, ein großes Thema. Im Rahmen einer Modernisierung wäre der Einbau eines Kühlraumes ebenfalls in Erwägung zu ziehen. Dies hätte den Vorteil, Bürger für die Nutzung des Gefrierhauses zu begeistern, für die ein Tiefkühlfach nicht in Frage kommt. Für Dorffeste, private oder andere Veranstaltungen, die nicht in den Bürgerhäusern stattfinden, würde der Kühlraum im Gefrierhaus eine unkomplizierte Nutzung bieten.

Alleine vor dem Hintergrund des Umweltschutzes sehen wir es als wichtig an, die Bürger dabei zu unterstützen, die Tradition der Bewirtschaftung eigener Gartenflächen oder die Hausschlachtung fortzuführen. Dafür soll ihnen die Möglichkeit weiter bewahrt werden, die eigene Ernte/Schlachtgut usw. im Gefrierhaus unterbringen zu können. So bewahrt das Gefrierhaus die Traditionen, die über Jahrzehnte hin die ländliche Gemeinde geprägt haben.

Der Gemeinde ist es ein Anliegen, den Bürgern die Möglichkeit der Nutzung des Gefrierhauses weiter ermöglichen zu können. Das Projekt entspricht den Zielstellungen des IKEK (Handlungsfeld „Bürgerschaftliches Engagement und Brauchtum“) und wäre über die Dorferneuerung förderbar.

Bei Rückfragen kontaktieren Sie gerne: quaas-stadtplaner, Frau Katya Seydel, telefonisch unter 03643 494921 oder per Mail an buero@quaas-stadtplaner.de